Holocaust Handbücher, Band 33:

Gesundheitsfürsorge in Auschwitz

Die medizinische Versorgung und Sonderbehandlung registrierter Häftlinge

 

Von: Carlo Mattogno  Christoph Wieland 

Artikeldaten
Veröffentlicht von:Uckfield: Castle Hill Publishers
ISBN:978-1-59148-150-8
Seiten:418
Ausgabe:2., leicht korrigierte
Erschienen am:8/2016
Abbildungen:128 s/w
enthält:Index, Bibliographie

Der berühmte italienische Holocaust-Überlebende Primo Levi ließ uns in seinem Erlebnisbericht Ist das ein Mensch? wissen, dass im Lagerbereich von Auschwitz eine ganze Reihe von Lazaretten, Krankenstationen usw. vorhanden waren. Das vorliegende Buch bietet einen Überblick über die organisatorische und historische Entwicklung des Lagers auf diesem Gebiet. So gab es etwa gegen Ende des Jahres 1942 bei Himmler und seiner Umgebung ein Umdenken hinsichtlich der Hauptfunktion der Konzentrationslager. Stand der Erziehungs- und Bestrafungszweck anfangs im Vordergrund, so trat danach die Ausnutzung der Arbeitskraft der Häftlinge immer stärker in den Vordergrund. Dies lag nicht zuletzt daran, dass sich das Deutsche Reich wegen der immer größer gewordenen Bedürfnisse der Wehrmacht keinerlei Verschwendung potentieller Arbeitskräfte mehr leisten konnte. Ein anderer Grund für den Bau sanitärer Einrichtungen waren die Seuchen, die aus diversen Gründen immer wieder auftraten und dementsprechend bekämpft werden mussten.

Im ersten Teil analysiert der Verfasser die Lebensbedingungen der Auschwitz-Häftlinge sowie die verschiedenen sanitären und medizinischen Maßnahmen, die zur Gesunderhaltung bzw. Gesundung der Häftling unternommen wurden.

Der zweite Teil des Buches untersucht, was insbesondere mit jenen registrierten Auschwitz-Häftlingen geschah, die aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten “selektiert” bzw. “sonderbehandelt” wurden. Die vorgelegte umfangreiche Dokumentation zeigt deutlich, dass insbesondere unter dem Standortarzt Dr. Wirths alles versucht wurde, diese Insassen gesund zu pflegen.

Der letzte Teil des Buches ist der bemerkenswerten Persönlichkeit des langjährigen Lagerarztes von Auschwitz, Dr. Eduard Wirths, gewidmet. Er entsprach in keiner Weise den Karikaturen, die heute oft von SS-Offizieren gezeichnet werden. In diesem Zusammenhang sind die positiven Aussagen des ehemaligen kommunistischen KZ-Häftlings Hermann Langbein von besonderem Interesse.


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